Die Ausstellung „Queer“ beleuchtet einen Kunstaspekt jenseits der heteronormativen Grenzen
Es ist ein gewagtes Thema für das Kunstforum Montafon, dem sich die diesjährige Sommerausstellung widmet. Unter dem klingenden englischen Titel „Queer“ wird eine provokative Haltung von Künstler gegenüber der Norm in Sachen Sexualität aufgezeigt. Und das mittels Fotos, gemalten Bildern, bunten Collagen oder sehenswerten Videos. Eines ist allen Werken gemein: alle Kunstschaffenden setzten sich mit dem Körper, der Sexualität und der Norm von Sexualität beziehungsweise der Abweichung dieser gesellschaftlichen Normen auseinander.
Auseinandersetzung
„Ein wesentlicher Fokus queerer Arbeiten liegt darin, zu zeigen, dass die „Naturhaftigkeit“ von Geschlecht und Heterosexualität nicht unbedingt der Norm entsprechen muss. Sie kann wechselseitige Wirkung in einem sozialen Kontext haben“, erklärt die Ko-Kuratorin und Künstlerin Julia Fuchs in ihrer Einführung zur Ausstellung. Und diese Ambivalenz spiegelt sich eben in zahlreichen unterschiedlichen Ausprägungen und Darstellungsweisen in der Sommerausstellung im Kunstforum Montafon wider. So sind beispielsweise sehr moderne und teilweise freizügige Fotographien in einem absolut traditionellen Wiener Museum entstanden, während in einer anderen Arbeit eine Ölbild von „Georgetta mit Ohrring“ mit einem kitschigen Glitterohrring verziert wurde, um so die Grenzen zwischen den Normen zu verwischen.
Bunte Vielfalt
„Es ist eine sehr interessante Ausstellung, die viele Facetten des Themas zeigt und auch ganz viele Gefühle der Künstler zeigt. Zudem freut mich, dass sieben der neun Ausstellenden den Weg nach Schruns zur Vernissage gefunden haben“, erläutert Roland Haas, der zusammen mit Julia Fuchs die Ausstellung kuratierte. So bunt und auffallend wie die Werke waren auch die anwesenden Künstler, denn kein einziger der Anwesenden entsprach wahrscheinlich einer gängigen Schönheitsnorm. Allesamt wurden der Berufsbezeichnung Künstler gerecht, sei es in ihrem Auftreten oder in ihrem – teils sehr auffallendem – Outfit oder in ihrer körperlichen Erscheinungsform. Die Ausstellung ist noch bis 3. August zu sehen.