Denn dieses auf zwei Abende konzipierte Event lockte die Besucher in Scharen an und an beiden Abenden war die Kulturbühne bis auf den letzten Platz besetzt. Während am ersten Abend Kurzfilmen gezeigt wurden und die Moderation von Lorraine Huber – ihres Zeichens Freeride-Weltmeisterin – übernommen wurde, gab es am zweiten Abend ebenfalls ein Zuckerl für alle Alpinisten. Nämlich der Extremkletterer und Bergsteiger Hansjörg Auer erzählte über seinen Weg zum Bergsteigen und den letzten Expeditionen.
Zwei Abende
Mit beeindruckenden Bildsequenzen und kleinen Filmaussschnitten wurde so den Besuchern die Faszination Bergsteigen, Klettern und Extrem-Alpinismus ein Stück näher gebracht. IN lockerer Atmosphäre und einem ganz eigenen Ötztaler Charme verstand es Auer, der im Moment zu den weltbesten Kletterern gehört – die Zuhörer rund eineinhalb Stunden lang in den Bann zu ziehen. „Total faszinierende Bilder und extrem gute Erklärungen von verschiedenen Situationen und Entscheidungen“, war der einhellige Ton der teilweise sehr „berg-erfahrenen“ Zuhörer. Besonders über seine Motivation und auch über lebensgefährliche Situationen sprach Auer ganz offen und mit viel Überzeugungskraft. „Wenn man am Berg ist, muss man sich entscheiden, diese Entscheidungen fallen oft spontan aus dem Bauch heraus. Zudem muss man sich auf seine Bergkameraden in dem Bereich, in dem wir klettern und bergsteigen zu hundert Prozent verlassen können“, so Auer bei seinen Ausführungen.
Extremsituationen
Und auch über Verlusterfahrungen – einer seiner besten Freunde stürzte bei der letzten Expedition tödlich ab – sprach Auer ganz unverblümt. Am Ende gab es viel Applaus für den kurzweiligen Vortrag und ein Dankeschön der Veranstalter. „Wir haben gemerkt, dass das Thema sehr viele hier im Tal beschäftigt und werden deshalb auch im kommenden Jahr eine „Gratwanderung“ veranstalten“, so Kuster abschließend, worauf er nochmals einen tosenden Applaus für seine Ankündigung erhielt.